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Künstliche Intelligenz (KI) ist ein wesentlicher Bestandteil moderner Technologie geworden und beeinflusst verschiedene Branchen von Gesundheitswesen bis Finanzen. Effektive Trainingsmethoden für KI sind entscheidend, um robuste und zuverlässige KI-Systeme zu entwickeln. Wir präsentieren verschiedene KI-Trainingsmethoden, ihre Anwendungen und ihre Rolle im Lebenszyklus einer KI.

Das Training einer KI umfasst den Prozess, einem KI-Modell beizubringen, spezifische Aufgaben zu erfüllen. Dazu werden dem Modell Daten zur Verfügung gestellt und anhand dieser die bestehenden Parameter angepasst. Effektive Trainingsmethoden sind entscheidend, um KI-Systeme zu schaffen, die gut auf neue, unbekannte Daten anwendbar sein sollen.

Überwachtes Lernen

Supervised Learning

Überwachtes Lernen ist eine Methode, bei der ein Modell mit Daten trainiert wird, die bereits Antworten haben. Ziel ist es, dass das Modell lernt, die richtigen Antworten auf neue Daten zu geben. Dabei macht das Modell Vorhersagen und passt sich an, um die Fehler zu minimieren. So wird es immer genauer.

Anwendungsfälle: Bildklassifikation, Spracherkennung und medizinische Diagnose.

Vorteile Nachteile
  • Hohe Genauigkeit bei Vorhandensein eines großen, gut beschrifteten Datensatzes.
  • Erfordert eine große Menge beschrifteter Daten, was zeitaufwendig und teuer sein kann.
  • Das Modell kann leicht evaluiert werden, da die korrekten Ausgaben bekannt sind.
  • Könnte auf neuen, unbekannten Daten schlecht abschneiden, wenn die Trainingsdaten nicht repräsentativ sind.

Unüberwachtes Lernen ("Unsupervised Learning")

Unüberwachtes Lernen verwendet Daten ohne beschriftete Ausgaben. Das Modell versucht, die zugrunde liegende Struktur der Daten zu erkennen. Dabei identifiziert es Muster und Gruppierungen, ohne vorher zu wissen, was diese Muster sein könnten. So entdeckt es versteckte Strukturen und Beziehungen in den Daten. Im Gegensatz dazu wird beim überwachten Lernen das Modell mit Daten trainiert, die bereits Antworten haben. Ziel ist es, dass das Modell lernt, die richtigen Antworten auf neue Daten zu geben, indem es Vorhersagen macht und sich anpasst, um Fehler zu minimieren.

Anwendungsfälle: Kundensegmentierung, Anomalieerkennung und Genexpressionsanalyse.

Vorteile Nachteile
  • Kann mit unbeschrifteten Daten arbeiten, die oft einfacher und kostengünstiger zu beschaffen sind.
  • Schwieriger zu bewerten, da es keine Beschriftungen gibt, mit denen die Ausgabe verglichen werden kann.
  • Nützlich zum Entdecken versteckter Muster oder innerer Strukturen in den Daten.
  • Könnte keine aussagekräftigen Ergebnisse liefern, wenn die Daten keine klare Struktur haben.

Verstärkendes Lernen ("Reinforcement Learning")

Verstärkendes Lernen ist eine Methode, bei der ein Agent lernt, Entscheidungen zu treffen, indem er Aktionen in einer Umgebung ausführt, um die kumulierte Belohnung zu maximieren. Der Prozess beinhaltet, dass der Agent die Umgebung erkundet und Feedback in Form von Belohnungen oder Strafen erhält. Dieses Feedback hilft dem Agenten, die besten Aktionen in verschiedenen Situationen zu lernen und seine Entscheidungen kontinuierlich zu verbessern.

Anwendungsfälle: Robotik, Spiele (z.B. AlphaGo) und autonomes Fahren.

Vorteile Nachteile
  • Kann komplexe Probleme lösen, die schwer explizit zu modellieren sind.
  • Erfordert viele Rechenressourcen und Zeit zum Trainieren.
  • Kann aus der Interaktion mit der Umgebung lernen.
  • Leistung des Modells kann stark schwanken und es kann schwierig sein, konsistente Fortschritte zu erzielen.

Halbüberwachtes Lernen ("Semi-Supervised Learning")

Halbüberwachtes Lernen kombiniert Elemente des überwachten und unüberwachten Lernens. Es verwendet eine kleine Menge beschrifteter Daten und eine große Menge unbeschrifteter Daten. Im Prozess wird das Modell zunächst auf den beschrifteten Daten trainiert und dann mit den unbeschrifteten Daten feinabgestimmt, um die Leistung zu verbessern.

Anwendungsfälle: Textklassifikation, Bilderkennung und Bioinformatik.

Vorteile Nachteile
  • Reduziert den Bedarf an einem großen beschrifteten Datensatz.
  • Benötigt einige beschriftete Daten.
  • Kann bessere Leistung erzielen als rein unüberwachtes Lernen.
  • Das Gleichgewicht zwischen beschrifteten und unbeschrifteten Daten muss sorgfältig gehandhabt werden.

Transferlernen ("Transfer Learning")

Transferlernen beinhaltet die Übernahme eines vortrainierten Modells und seine Anpassung an eine neue, aber verwandte Aufgabe. Dabei wird ein Modell, das bereits auf einer ähnlichen Aufgabe trainiert wurde, feinabgestimmt, um Zeit und Ressourcen zu sparen. Dieser Prozess ermöglicht es dem Modell, die gelernten Merkmale und Muster auf die neue Aufgabe zu übertragen, was besonders nützlich ist, wenn nur begrenzte Daten für die neue Aufgabe verfügbar sind.

Anwendungsfälle: Textklassifikation, Bilderkennung und Bioinformatik.

Vorteile Nachteile
  • Da das Modell bereits Merkmale aus einer verwandten Aufgabe gelernt hat, kann Transferlernen erheblich Zeit und Ressourcen sparen.
  • Das Modell kann zu stark an die spezifischen Merkmale und Daten der ursprünglichen Aufgabe angepasst sein, was zu einer Überanpassung führen kann.
  • Das vortrainierte Modell hat bereits viele nützliche Merkmale gelernt, die es für die neue Aufgabe verwenden kann.
  • Die Anpassung eines vortrainierten Modells an eine neue Aufgabe kann sehr komplex sein.

Richard Isensee ist ein erfahrener Online Marketing Manager mit einer tiefen Leidenschaft für digitale Strategien und deren Umsetzung. Seit Februar 2023 leitet er alle Online Marketing Maßnahmen bei PLUSPOL interactive. Richard hat sich auf KI-Workshops und den innovativen und sicheren Einsatz von KI in Unternehmen spezialisiert. Er befasst sich leidenschaftlich mit den neusten KI-Technologien und Web-Trends, um neue Tools auszuprobieren und in seinen Arbeitsalltag zu integrieren.